Die Schweiz umfasst ein Kanalisationsnetz mit einer Länge von über 130‘000 km mit 800 angeschlossenen Kläranlagen. Im Vergleich, der Mensch besitzt 100'000 km Leitungen im Körper, würde man alle dicken und dünnen Adern aneinanderhängen. Egal ob beim Kanalisationsnetz oder beim Menschen, in beiden Bereichen müssen die Kanäle gewartet, untersucht oder je nachdem saniert werden. Während in der Medizin seit Jahrhunderten der ausgebildete sowie diplomierte Arzt die Unterhaltsarbeiten am Menschen ausübt, gab es im Bereich Entwässerungstechnologie lange Zeit keine Berufsausbildung.
Dies änderte sich im Jahre 2009, als die Branchenverantwortlichen sich für ein neues Berufsbild einsetzten und den Ausbildungsdachverband der Kanalunterhaltsbranche (advk) gründete. Der Meilenstein war gesetzt, die Herausforderung bei der Ausarbeitung intensiv.
Voller Stolz und Optimismus durfte der advk im Jahre 2014 die allerersten Lernenden begrüssen. Die ersten drei Absolventen erhielten nach zwei Jahren Ausbildung das erste Eidgenössisches Berufsattest als Entwässerungspraktiker EBA. 2017 folgten die allerersten 26 Entwässerungstechnologen EFZ mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis. Im Sommer 2019 zählt die Branche bereits 70 Absolventen.
Während der diesjährigen ausserordentlichen COVID-19 Situation, befanden sich 36 Kandidaten am Qualifikationsverfahren im VersuchsStollen Hagerbach. Nebst der praktischen Herausforderung standen dieses Jahr die BAG-Hygienevorschriften sowie Schutzvorkehrungen im Fokus. Die Schutzmassnahmen sowie normalen Hygienevorschriften werden in der Branche seit jeher umgesetzt. Jedoch die vorgegebene Distanz-Einhaltung von zwei Metern war nicht zu unterschätzten.
Unser Team vom VersuchsStollen Hagerbach hat vollen Einsatz geleistet und sämtliche Vorschriften erfolgreich umgesetzt. Wir wünschen allen jungen Berufsleuten viel Erfolg auf ihrer beruflichen Laufbahn.